Fünf Anklagen in Sex-Skandal an marokkanischer Universität

Rabat. In Marokko sind fünf Universitätsprofessoren im Zuge eines aufsehenerregenden Sex-Skandal angeklagt worden. Vier der Beschuldigten erschienen am Dienstag vor Gericht, wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr. Sie und ein weiterer Beschuldigter sollen Studentinnen zum Sex genötigt und im Austausch gute Noten in Aussicht gestellt haben.



Den vier Angeklagten werde "Anstiftung zur Unzucht", "Diskriminierung aufgrund des Geschlechts" und "Gewalt gegen Frauen" vorgeworfen, hieß es. Ihr Prozess wurde Medienberichten zufolge auf den 14. Dezember vertagt. Gegen den fünften Beschuldigten wurde nach AFP-Informationen ein noch schwerwiegenderer Anklagepunkt erhoben. Er soll demnach am Mittwoch vor Gericht erscheinen.



Der Skandal war im September erstmals von lokalen Medien aufgegriffen worden, nachdem in sozialen Netzwerken sexuelle Nachrichten zwischen einem der beschuldigten Professoren und seinen Studentinnen veröffentlicht worden waren. Die Professoren lehren demnach an der Universität Hassen I. in Settat in der Nähe von Casablanca.



In den vergangenen Jahren war über mehrere Fälle von sexueller Belästigung von Studentinnen durch ihre Professoren an marokkanischen Universitäten berichtet worden. Meistens wurden jedoch keine offiziellen Beschwerden eingereicht und wenn doch, blieben diese meist ohne Folgen. (AFP)