Studie: Rechtspopulismus verfängt auch bei etlichen Nicht-AfD-Wählern

Rechtspopulistische Einstellungen finden sich einer neuen Erhebung zufolge nicht nur bei den Wählern der AfD. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung für die aktuelle „Mitte-Studie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach vertreten auch 23 Prozent aller FDP-Anhänger und knapp 21 Prozent aller Wähler von CDU und CSU Ansichten aus dem rechtspopulistischen Spektrum. Unter den Wahlberechtigten, die der AfD ihre Stimme geben wollen, ist der Hang zum Rechtspopulismus den Angaben zufolge allerdings mit rund 75 Prozent noch deutlich ausgeprägter. Auch bei den Nichtwählern ist dieser Wert mit 33,6 Prozent hoch.

Um den Rechtspopulismus zu messen, hatten die Forscher die Teilnehmer der repräsentativen Studie gefragt, welche Partei sie wählen würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Außerdem sollten sie ihre Zustimmung oder Ablehnung zu Aussagen wie „Um Recht und Ordnung zu bewahren, sollte man härter gegen Außenseiter und Unruhestifter vorgehen“ und „Politiker nehmen sich mehr Rechte heraus als normale Bürger“ äußern.

Auch 16,6 Prozent der SPD-Wähler haben laut Studie eine Neigung zum Rechtspopulismus. Bei den Wählern der Linken (12,3 Prozent) und der Grünen (7,6 Prozent) ist der Anteil niedriger.

Für die Studie im Auftrag der SPD-nahen Stiftung hatten die Autoren zwischen September 2018 und Februar 2019 bundesweit 1890 erwachsene Deutsche telefonisch befragen lassen. (dpa)