Deutschland erhöht bei Syrien-Geberkonferenz Zusage für humanitäre Hilfe

Deutschland will seinen Beitrag zur humanitären Hilfe der Vereinten Nationen für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in der Region um 1,44 Milliarden Euro aufstocken. "Damit sind wir der zweitstärkste Geldgeber in der Region", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zum Auftakt der Syrien-Geberkonferenz am Donnerstag in Brüssel. Auch andere Länder sollten mehr leisten: Es könne nicht sein, dass nur zehn Geber 90 Prozent der Hilfe leisteten.

Die UNO beziffert die dieses Jahr nötigen Mittel für die Versorgung von Millionen Syrien-Flüchtlingen in- und außerhalb des Krisenlandes auf rund 8,8 Milliarden Dollar (7,8 Milliarden Euro). Im vergangenen Jahr blieb die Syrien-Geberkonferenz weit hinter den Erwartungen: Statt von der UNO erhoffter acht Milliarden Dollar kamen für 2018 nur 4,4 Milliarden Dollar zusammen.

Deutschland wolle die Menschen in den Anrainerstaaten des Bürgerkriegslandes unterstützen, aber auch die "sechs Millionen Flüchtlinge innerhalb Syriens, die größtenteils von Hilfe abgeschnitten sind", sagte Müller weiter.

Er machte zugleich deutlich, dass es sich dabei nicht um Mittel für den Wiederaufbau in Syrien handle: "Es geht zunächst einmal um das Überleben (...) der Flüchtlinge".

Der "politische Prozess" in Syrien müsse von der humanitären Hilfe getrennt werden. In politischer Hinsicht sei es nötig, dass die EU sich stärker dafür einsetze, den Druck auf den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu erhöhen, forderte der CSU-Politiker.

Durch den Syrienkonflikt sind rund 5,6 Millionen Menschen in Nachbarländer wie Jordanien, Libanon und die Türkei geflohen. Innerhalb des Landes mussten 6,2 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und sind auf Unterstützung angewiesen. (AFP)