Erdogan weist Vorwurf der Steuerhinterziehung von Familie zurück

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Vorwürfe der Opposition zurückgewiesen, Familienangehörige hätten Steuern hinterzogen und Millionen Dollar auf ausländische Banken geschafft.

Seine Familie habe kein Geld ins Ausland gebracht, sagte Erdogan am Mittwoch in einer Rede. Die vom Chef der Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu, erhobenen Anschuldigungen seien eine Lüge. Er werde den CHP-Chef vor Gericht bringen, sagte Erdogan. Kilicdaroglu hat erklärt, er könne anhand von Dokumenten beweisen, dass Angehörige von Erdogan rund 14 Millionen Dollar in der Steueroase Isle of Man vor dem Fiskus in Sicherheit gebracht hätten.

Die CHP forderte im Parlament eine Untersuchung. Für einen Untersuchungsausschuss müsste eine Mehrheit der Abgeordneten stimmen, das Parlament wird aber von Erdogans islamisch-konservativer Partei AKP beherrscht.

Kritiker werfen Erdogan, der seit fast 15 Jahren als Regierungschef und Präsident die Politik in der Türkei bestimmt, zunehmend autoritäres Gebaren vor. So geht er noch immer massiv gegen Anhänger des Predigers Fetullah Gülen vor, den er für den Drahtzieher des Putschversuchs vom Juli vergangenen Jahres hält. Tausende Menschen wurden verhaftet, Zehntausende Angehörige des öffentlichen Dienstes entlassen oder suspendiert. (Reuters)

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