USA und Israel beenden Mitgliedschaft bei UN-Kulturorganisation UNESCO

Nach den USA hat auch Israel angekündigt, die UN-Kulturorganisation UNESCO zu verlassen. Hintergrund soll auch ein Streit über die Aufnahme Palästinas in die Organisation sein.

Die USA und Israel ziehen sich aus der UN-Kulturorganisation UNESCO zurück. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe das Außenministerium angewiesen, den Austritt Israels an der Seite der USA vorzubereiten, heißt es in einer Erklärung von Netanjahus Büro, die in Jerusalem veröffentlicht wurde. Der Regierungschef "begrüßte" demnach die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die UNESCO zu verlassen.

"Dies ist eine mutige und moralische Entscheidung, weil die UNESCO ein absurdes Theater geworden ist und weil sie, anstatt Geschichte zu bewahren, diese verzerrt", heißt es in der Erklärung Netanjahus. Das Außenministerium in Washington hatte den Schritt unter anderem damit begründet, dass die Organisation eine "grundlegende Reform" brauche und in zunehmendem Maße anti-israelische Positionen vertrete.

UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa bedauerte die Entscheidung in Paris zutiefst. Der Austritt sei für "die Familie der Vereinten Nationen" und für den Multilateralismus ein Verlust. Die Entscheidung der USA sei ihr offiziell von US-Außenminister Rex Tillerson mitgeteilt worden.

Die Arbeit der UNESCO stand in den vergangenen Jahren immer wieder im Schatten von Streit vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts. Nach der Aufnahme Palästinas in die Organisation hatten die USA bereits 2011 ihre Zahlungen an die UNESCO gestoppt. Im Sommer sorgte die Entscheidung, die Altstadt von Hebron zum palästinensischen Weltkulturerbe zu erklären, für Empörung in Israel.

Nach Angaben des US-Außenministeriums wird der Rückzug aus der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum 31. Dezember 2018 wirksam. Danach würden die USA einen Beobachterstatus bei der Organisation behalten. (AFP/dpa)