Papst Franziskus verurteilt Gewalt im Namen Gottes und betet für den Frieden

Papst Franziskus hat Gewalt im Namen Gottes scharf verurteilt. "Es gibt keinen Gott des Krieges", sagte der Papst am Dienstag vor einem Treffen mit rund 500 Würdenträgern aus Christentum, Islam, Judentum und anderen Religionen in Assisi. Beim sogenannten Welttreffen für den Frieden, das vor 30 Jahren von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen wurde, sollten Menschen aller Religionen "für den Frieden beten".

Während sich die Menschen im Westen vor allem vor Terroranschlägen fürchteten, müssten die Menschen in Kriegsgebieten wie Syrien, "wo Tag und Nacht Bomben fallen", noch viel Schlimmeres erleiden, sagte der Papst. Jeder, der für den Frieden bete, müsse sich für diese Kriege und die Grausamkeiten, die Menschen ihren Brüdern und Schwestern antäten, "schämen". 

Der Papst reiste mit dem Hubschrauber in die Heimatstadt seines Namenspatrons Franz von Assisi. Nach einem Mittagessen mit Kriegsopfern, darunter auch eine syrische Flüchtlingsfamilie, waren Begegnungen mit anderen Kirchenoberhäuptern geplant, darunter der anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und das Ehrenoberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Bartholomaios I.

Nach Angaben des Vatikan wollte der Papst auch Vertreter von Islam, Judentum und Buddhismus treffen. Am Nachmittag wollten die Vertreter der verschiedenen Religionen dann zunächst an unterschiedlichen Orten für den Frieden beten. Ein gemeinsamer Friedensappell sollte anschießend von jeweils einem Religionsoberhaupt und einem Kriegsopfer verlesen werden.

Das Friedenstreffen wurde 1986 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen. Es ist bereits der zweite Besuch von Franziskus in Assisi. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der nach seiner Wahl im März 2013 in Erinnerung an den Heiligen Franz von Assisi den Namen Franziskus angenommen hatte, war noch im selben Jahr in die zentralitalienische Kleinstadt gereist. (AFP)