Hochrangige UN-Vertreter rufen zum Frieden im Sudan auf

Frankfurt a.M./Genf. Vier Monate nach der Eskalation der Gewalt im Sudan haben mehrere hochrangige UN-Vertreter ein sofortiges Ende der Kämpfe gefordert. Die Bevölkerung sei in einen Krieg verwickelt, der ihr Leben und ihr Heimatland zerstöre, heißt es in einer am Dienstag in Genf verbreiteten Erklärung, die unter anderem von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk und dem Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, unterzeichnet wurde.



Die internationale Gemeinschaft riefen die UN-Vertreter zu mehr Unterstützung auf. Mehr als sechs Millionen Sudanesinnen und Sudanesen seien nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt. Über 14 Millionen Kinder brauchten humanitäre Hilfe. Die Hilfspläne seien jedoch nur zu 27 Prozent finanziert. «Es gibt keine Entschuldigung zu warten», mahnten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.



Sie warnten die Konfliktparteien vor Angriffen auf Helferinnen und Helfer sowie zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen. Solche Attacken könnten als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bewertet werden.



Im Sudan war am 15. April ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Seitdem gibt es Kämpfe in vielen Teilen des Landes, vor allem in der Hauptstadt Khartum und der westlichen Darfur-Region. Der Appell wurde auch von den Leitern mehrerer internationaler Hilfsorganisationen unterzeichnet. (epd)