Militär in Mali: Terrorgruppe verübte Anschlag auf Kaserne

Bamako. Die Terrorgruppe Katiba Macina soll nach Angaben der malischen Armee für den Anschlag auf die Kaserne von Kati am Rande der Hauptstadt Bamako verantwortlich sein. In einer Pressemitteilung der Streitkräfte vom Freitagnachmittag heißt es, die Gruppierung habe Freitagmorgen versucht, mit zwei mit Sprengstoff beladenen Autos die wichtigste Militärbasis im Land anzugreifen. Dabei kamen ein Soldat und sieben Terroristen ums Leben. Anwohner hatten laut verschiedenen Medien berichtet, dass sie kurz nach fünf Uhr morgens Schüsse gehört hatten.



Bereits am Donnerstag hatte es nach Angaben des Militärs sechs zeitgleiche Anschläge auf Kasernen im Zentrum des Landes gegeben. Sie sollen ebenfalls von Katiba Macina, die der Terrororganisation Al-Qaida nahe steht, koordiniert worden sein. Ihr Anführer, Amadou Koufa, stammt aus dieser Region. Die Bewegung gehört ebenfalls der in der Region operierenden Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime (JNIM) an.



Seit mehr als zehn Jahren verüben verschiedene Terrorgruppen in Mali schwere Anschläge. Zum Teil versuchen sie, ganze Dörfer unter ihre Kontrolle zu bringen und führen eine radikale Auslegung des Islam ein. In der Kritik steht allerdings auch die malische Armee, der bei Einsätzen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Es gilt als wahrscheinlich, dass sie mit Söldnern der russischen Wagner-Gruppe zusammenarbeitet.



Nach zwei Staatsstreichen im August 2020 und Mai 2021 ist in Mali eine Übergangsregierung an der Macht. Präsident ist Oberst Assimi Goita. Teile der internationalen Gemeinschaft werfen ihm vor, dass er sich nicht an die Vereinbarungen hält, möglichst zügig Wahlen zu organisieren und zu einem Mehrparteiensystem zurückzukehren. (KNA)