100 Tage vor WM: Menschenrechtler appellieren an die FIFA

Köln. 100 Tage vor dem Start der Fußball-WM in Katar haben Menschenrechts-Organisationen den Weltverband FIFA zu Entschädigungszahlungen für Gastarbeiter und deren Familien aufgefordert. "Es gibt nichts, womit Katar oder die FIFA den Verlust eines geliebten Menschen wieder gutmachen könnten. Aber finanzielle Entschädigungen für die Familien verstorbener Arbeiter werden die fortdauernden Belastungen verringern", hieß es in einer Mitteilung von Human Rights Watch am Freitag.



Auch Amnesty International und andere Organisationen unterstützen die Forderungen. "Die FIFA hat die Möglichkeiten und die Verantwortung", heißt es weiter. Der Weltverband solle mindestens 440 Millionen US-Dollar bereitstellen, eine Summe in der Höhe des Preisgeldes für die teilnehmenden Teams also.



Beim Bau der Stadien für die Winter-WM (20. November bis 18. Dezember) waren die Rechte der Gastarbeiter systematisch missachtet worden. Die FIFA gibt an, sie prüfe derzeit Entschädigungsmechanismen für Arbeiter, die am Arbeitsplatz Verletzungen erlitten haben oder gestorben sind. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte schon 2021 in einem Positionspapier die Gastgeberländer großer Turniere und die FIFA zur Einhaltung von Menschenrechten aufgefordert. (SID)