Angriff auf tunesischen LGBT-Aktivisten verurteilt

Frankfurt a.M.. Menschenrechtler haben einen Angriff auf den tunesischen LGBT-Aktivisten Badr Baabou verurteilt. Damit werde versucht, ihn und andere lesbische, schwule, bi- und transsexuelle Engagierte zum Schweigen zu bringen, erklärte Human Rights Watch am Donnerstag. Der Direktor und Gründer der Organisation Damj wurde demnach bereits am vergangenen Donnerstag offenbar von zwei Polizisten brutal angegriffen, verletzt und bedroht.



Dieser Übergriff sei vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt gegen Homosexuellenaktivistinnen und -aktivisten durch die tunesischen Sicherheitskräfte verübt worden, erklärte Human Rights Watch. Die Behörden müssten sofort auf die Anzeige Baabous reagieren, den Vorfall untersuchen und die Verantwortlichen bestrafen. Baabou ist eine bekannte Figur der LGBT- und Menschenrechtsbewegung in Tunesien und wird seit Jahren bedroht, drangsaliert und tätlich angegriffen. Die Organisation Damj steht seit der Gründung 2005 immer wieder im Fokus der Behörden.



Dem Aktivisten zufolge wurde er auf dem Weg nach Hause von zwei Männern aus dem Hinterhalt überfallen. Einer habe eine Weste der Sicherheitskräfte getragen, der andere Polizeistiefel. Die Männer hätten ihn getreten und sein Portemonnaie, seine Papiere, sein Mobiltelefon und den Arbeitslaptop gestohlen. Als Passanten versucht hätten einzugreifen, hätten die beiden Männer gesagt, sie seien Polizisten und bestraften ihn dafür, dass er die Polizei beleidige und Beschwerde gegen sie einreiche. Sie hätten gedroht, ihn umzubringen. (epd)