Selbstverbrennung eines jungen Marokkaners löst Proteste aus

Rabat. Die Selbstverbrennung eines 25-Jährigen hat in Marokko Proteste ausgelöst. In der nahe Casablanca gelegenen Stadt Sidi Bennour gingen am Montag hunderte Menschen auf die Straße, um "Gerechtigkeit" für Yassine Lekhmidi zu verlangen, wie örtliche Medien berichteten. Lekhmidi war nach Angaben seines Bruders am Samstag in einem Krankenhaus in Casablanca an seinen schweren Brandwunden gestorben.



Nach Angaben seines Bruders hatte sich Lekhmidi Ende Juli selbst angezündet, um gegen die Beschlagnahmung seines Karrens durch die Behörden zu protestieren. Lekhmidi hatte als Fahrer gearbeitet, besaß dafür aber keine offizielle Lizenz. Sein Bruder Ahmed sagte der Nachrichtenagentur AFP, seine Familie verlange eine Untersuchung zu seinem Tod. Die marokkanischen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Fall.



In Marokko kommt es immer wieder zu Selbstverbrennungen. In dem nordafrikanischen Land leben zahlreiche Menschen von Tätigkeiten im sogenannten informellen Sektor. Einer kürzlich veröffentlichten Studie der marokkanischen Statistikbehörde zufolge hat die Corona-Pandemie die soziale Ungleichheit in dem Land zusätzlich verschärft. (AFP)