Afrin: Mindestens 19 Tote bei Angriffen im Norden Syriens

Bei Raketenangriffen auf Wohngebiete und ein Krankenhaus im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 19 Menschen getötet worden. Darunter seien ein Arzt und drei weitere Angestellte des Krankenhauses, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. 25 weitere Menschen seien verletzt worden. Augenzeugen zufolge sollen auch Kinder unter den Opfern sein.

Ziel des Beschusses war die Stadt Afrin nordwestlich von Aleppo. Die Raketen sollen nach Angaben der Aktivisten aus Gebieten abgefeuert worden sein, in denen syrische Regimekräfte sowie kurdische Milizen präsent sind. Die von Kurden geprägte Region um Afrin wiederum wird von der Türkei kontrolliert. Die syrische Regierung äußerte sich nicht zu den Angriffen. Das US-Außenministerium verurteilte die Angriffe. Zivilisten und zivile Infrastruktur dürften niemals das Ziel von Militäraktionen sein, erklärte Sprecher Ned Price. Die USA verlangten eine sofortige, landesweite Waffenruhe und Deeskalation der Gewalt.

Türkische Truppen waren mit verbündeten syrischen Rebellen 2018 im Norden Syriens einmarschiert und hatten dort von der Kurdenmiliz YPG kontrollierte Gebiete eingenommen. In der Vergangenheit kam es in der Region auch mehrfach zu Anschlägen. Die Türkei macht die YPG dafür verantwortlich. Ankara sieht in der Miliz einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie. Die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) stritten eine Beteiligung ihrer Streitkräfte an den jüngsten Angriffen ab. (dpa)

 

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