Teheran begrüßt versöhnliche Töne aus Saudi-Arabien

Teheran. Der Iran hat den von Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman angeschlagenen versöhnlichen Ton gegenüber Teheran begrüßt. Die Islamische Republik sei "ein Vorreiter auf dem Weg zur regionalen Zusammenarbeit und begrüßt den Tonwechsel von Saudi-Arabien", sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Donnerstag. Die beiden Länder könnten "durch die Annahme konstruktiver Haltungen ... ein neues Kapitel der Interaktion und Kooperation aufschlagen, um Frieden, Stabilität und regionale Entwicklung zu erreichen".



Die regionalen Schwergewichte Saudi-Arabien und Iran sind seit langem verfeindet. Beide Staaten sind auch in den Jemenkrieg verwickelt. Riad führt in dem Land eine Militärkoalition zur Unterstützung der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die Huthi-Rebellen an, hinter denen der Iran steht. Zuletzt nahmen die Angriffe der Huthi-Rebellen auf saudi-arabische Ziele erheblich zu.



Am Dienstag hatte Kronprinz Mohammed in einem Interview einen versöhnlichen Ton gegenüber Teheran angeschlagen. "Der Iran ist ein benachbartes Land, und alles, wonach wir streben, sind gute und besondere Beziehungen zum Iran", sagte Mohammed. "Wir wollen nicht, dass die Situation des Iran schwierig ist. Im Gegenteil: Wir wollen, dass der Iran gedeiht und die Region und die Welt zu Wohlstand bringt."



Riad arbeite mit regionalen und internationalen Partnern zusammen, um Lösungen für das "negative Verhalten" Teherans zu finden, sagte Mohammed weiter. Zu Berichten über geheime Gespräche zwischen Vertretern Riads und Teherans in Bagdad äußerte sich der Kronprinz nicht.



Mohammeds Tonfall gegenüber Teheran unterschied sich deutlich von jenem, den der Kronprinz in früheren Interviews angeschlagen hatte. In der Vergangenheit warf Mohammed dem Iran unter anderem vor, die regionale Instabilität zu befeuern.



Laut einem Bericht der "Financial Times" hatten sich Vertreter des Iran und Saudi-Arabiens am 9. April zu einer ersten Verhandlungsrunde in der irakischen Hauptstadt getroffen, die von dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhemi geleitet wurde. Ein irakischer Regierungsvertreter bestätigte die Gespräche gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Riad hat die Verhandlungen offiziell dementiert. (AFP)