Fast 140 Tote bei Angriffen auf Dörfer im Westen Nigers

Niamey. Bei einer Serie von Überfällen auf Dörfer im Westen Nigers sind fast 140 Menschen getötet worden. Bei den Angriffen in der Region Tahoua an der Grenze zu Mali starben am Sonntag nach Angaben eines nigrischen Regierungssprechers vom Montag 137 Menschen. Die Regierung werde die Sicherheit in der Region stärken und "die Täter dieser feigen und kriminellen Taten" zur Verantwortung ziehen. Binnen einer Woche starben bei Angriffen in der Region mehr als 200 Menschen.



Ab Dienstag gelte eine dreitägige Staatsdauer, kündigte der Sprecher im Fernsehen weiter an. Die Nachrichtenagentur AFP hatte zuvor von einem örtlichen Abgeordneten erfahren, dass mutmaßliche Dschihadisten am Sonntag mit Motorrädern vorgefahren seien und "auf alles geschossen hätten, was sich bewegt".



Erst am 15. März waren bei einem derartigen Überfall 66 Menschen getötet worden, am 2. Januar sogar rund einhundert. Die Angriffe erfolgten im Dreiländereck, das von Niger, Mali und Burkina Faso gebildet wird. Dieses Gebiet wird häufig von Dschihadisten heimgesucht.



Die Attacken sind die größte Herausforderung für den neuen Staatschef Nigers, Mohammed Bazoum, dessen Wahl am Sonntag vom Verfassungsgericht bestätigt wurde. Bazoum verurteilte im Kurzbotschaftendienst Twitter die "barbarischen" Angriffe auf "friedliebende" Zivilisten.



Im Dreiländereck wurden 1200 Soldaten aus dem Tschad stationiert. Die Länder, die in der G-5-Sahel-Gruppe zusammengeschlossen sind - Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad - arbeiten seit 2017 im Kampf gegen dschihadistische Gruppierungen zusammen. An diesem Kampf sind auch 5100 Soldaten der französischen Militäraktion Barkhane beteiligt, die in die Sahel-Region entsandt wurden. (AFP)