Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung fordert Freilassung von Menschenrechtlern im Iran

Nach mehreren Inhaftierungen und Urteilen fordert die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, die Freilassung von Rechtsanwälten und Menschenrechtsaktivisten im Iran. Die Entwicklung der vergangenen Wochen erfülle sie mit "großer Sorge", sagte Kofler am Dienstag in Berlin. Die Rechtsanwälte hätten "mit großem Engagement Menschen verteidigt, die wegen ihres friedlichen Einsatzes für Menschenrechte, bürgerliche Freiheiten oder Umweltschutz verhaftet worden waren".

Der Iran habe sich international verpflichtet, das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie das Recht auf freie Wahl eines Anwalts zu achten und zu schützen, sagte Kofler weiter.

Laut Auswärtigem Amt wurden am vergangenen Wochenende im Iran drei Rechtsanwälte verhaftet. Zudem sei die Inhaftierung der Anwältin Nasrin Sotoudeh erneut verlängert worden. Weitere Aktivisten wurden den Angaben zufolge bereits Mitte August festgenommen. Anfang August sei ein weiterer Anwalt verurteilt worden, der einen im Gefängnis gestorbenen Demonstranten vertreten habe.

In der vergangenen Woche hatte die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi bei einem Besuch in Berlin politische Sanktionen gegen die Regierung ihres Heimatlandes gefordert. Ebadi hatte sich dabei auch hoffnungsvoll gezeigt, dass es im Iran zu einem Regierungswechsel kommen könnte. (KNA)