Ägypten sperrt auch Internetseite von Reporter ohne Grenzen

Ägyptens Regierung geht weiter gegen aus ihrer Sicht missliebige Internetseiten vor. Die in Paris ansässige Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) teilte am Freitag mit, ihr Webauftritt sei seit Anfang der Woche erstmals in Ägypten gesperrt. Sie rief die Behörden auf, dafür eine Erklärung zu geben.

In den vergangenen Monaten hat Ägyptens Regierung Menschenrechtlern zufolge mehr als 130 Internetseiten gesperrt. Nicht mehr aufgerufen werden kann seit Kurzem auch das Webangebot Qantara.de, das von der Deutsche Welle verantwortet und vom Auswärtigen Amt gefördert wird. Die Behörden werfen den gesperrten Seiten vor, sie würden Terrorismus und Extremismus unterstützen sowie Lügen verbreiten.

«Dieser massive digitale Blackout in Ägypten ist nicht nur ein ernster Angriff auf die Informationsfreiheit», erklärte Reporter ohne Grenzen. «Er weist auch auf die Angst des Regimes hin, dass eine informierte Öffentlichkeit eine Gefahr für seine Stabilität sein könnte.» Seit dem Sturz des frei gewählten Präsidenten Mohammed Mursi im Jahr 2013 regiert Ägyptens vom Militär gestützte Führung das Land mit harter Hand. Tausende sitzen aus politischen Gründen in Haft. (dpa)