Türkische Gemeinde verlangt mehr Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit

Die Türkische Gemeinde in Deutschland erwartet, dass Politik und Gesellschaft sich deutlicher gegen Fremdenfeindlichkeit stellen. «Die Rassisten werden immer lauter, die Nicht-Rassisten immer ruhiger», sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu dem SWR vor dem neunten Integrationsgipfel am Montag im Kanzleramt. Rassismus gebe es in Deutschland auf der Straße, aber auch in Ämtern, am Arbeitsplatz und in der Schule.

Mittlerweile würden sogenannte Gutmenschen, die sich ehrenamtlich engagierten, beschimpft; Angst gehe durch die Gesellschaft. Und es gebe kaum jemanden, der dieser Entwicklung entschlossen entgegentrete, beklagte Sofuoglu. Selbst Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände seien ruhiger geworden, erklärte der Gemeindevorsitzende. Zudem gebe es zu wenig Entschlossenheit in den politischen Parteien. Auch deshalb wollten die Migrantenverbände die Einwanderungsgesellschaft als Staatsziel im Grundgesetz verankern. (epd)