Einen Monat lang fasten - Muslime starten in den Ramadan

Für die Muslime in Deutschland beginnt der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr am Montag (6. Juni) und endet am 4. Juli. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam.

Der Monat Ramadan, der neunte im islamischen Mondjahr, wandert durch das Kalenderjahr. Der Ramadan beginnt und endet, wenn die Mondsichel nach Neumond erstmals wieder sichtbar ist. Der Beginn kann von Land zu Land unterschiedlich sein.

In Deutschland einigen sich die Islamverbände seit 2008 auf gemeinsame Daten. Im Ramadan sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Das Fastengebot gilt in gleicher Weise für Männer und Frauen. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg.

Weltweit bekennen sich Schätzungen zufolge mehr als eineinhalb Milliarden Menschen zum Islam. In Deutschland lebten nach vor einigen Jahren veröffentlichten Zahlen vier Millionen Muslime, es dürften aber mit den Flüchtlingen mehr geworden sein.

Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung stehen im Mittelpunkt, die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige.

Nach der Überlieferung begannen im Ramadan die Offenbarungen Gottes an den Propheten Mohammed. Die Gläubigen widmen sich daher besonders dem Gebet, in den Moscheen finden Koranunterweisungen statt. Abends treffen sie sich mit Freunden und Verwandten zum oft üppigen Essen. In vielen islamischen Ländern verkürzen Geschäfte und Behörden im Fastenmonat die Arbeitszeiten. An den Ramadan schließt sich das Fest des Fastenbrechens, das äußerlich dem christlichen Weihnachtsfest ähnelt, an. Die meisten Religionen kennen Fastenzeiten. Christen fasten von Aschermittwoch bis Ostern. (epd)