Bundeszentrale für politische Bildung warnt Jugendliche auf YouTube vor Islamismus

Um eine Radikalisierung von Jugendlichen durch islamistische Propaganda zu verhindern, setzt die Bundeszentrale für politische Bildung vermehrt auf soziale Medien wie die Videoplattform YouTube. Dabei arbeite die Behörde mit bekannten YouTubern wie LeFloid, Hatice Schmidt oder MrWissen2Go zusammen, erklärte der Präsident der Bundeszentrale, Thomas Krüger, am Donnerstag in Bonn.

«Über YouTube erreichen wir vor allem junge Leute, die im Internet oft ungefilterten Zugang zu teilweise rassistischen oder extremistischen Inhalten zum Themenfeld Islam haben und mit einer dramatisch steigenden Anzahl von 'Hate Speech' konfrontiert sind.»

Diese jungen Menschen schenkten konventionellen Medien oft kaum Beachtung, erklärte Krüger. Diejenigen, die schon auf dem «Propaganda-Trip» seien, erreiche man zwar eher nicht mehr, aber «radikalisierungsgefährdete» Jugendliche ließen sich noch «durch Argumente irritieren». Im Bildungsangebot «Begriffswelten Islam» erklären YouTuber in Webvideos etwa wichtige Begriffe zum Islam für eine jugendliche Zielgruppe.

Zusätzlich unterstütze der «Infodienst Radikalisierungsprävention» der Bundeszentrale Fachkräfte der Jugendarbeit im Umgang mit Salafismus, erläuterte Krüger. Die Behörde startet außerdem im kommenden Jahr eine Fortbildungsreihe zum Thema Neosalafismus für Menschen, die beruflich mit radikalisierten oder gefährdeten Jugendlichen Kontakt haben.

Politische Bildung sei ein wichtiger Schlüssel, um Radikalisierung zu begegnen, betonte Krüger. Sie reihe sich ein in ein Maßnahmenpaket aus Jugendhilfe und Sozialarbeit, Beratungsstellen, Ausstiegshilfen und den Anstrengungen der Sicherheitsbehörden. Krüger stellte die Angebote der Bundeszentrale bei der Herbsttagung des Bundeskriminalamts in Mainz vor. (epd)