Jutta Aeldert, 14. Mai 2008

zu: Muslime und Integration in Europa

Mit großem Interesse habe ich diese Korrespondenz gelesen. Als Deutsche interessieren mich vor allem Türken in Deutschland. Obwohl sie schon so lange hier in unserem Land leben, fällt ihnen die Integration offenbar besonders schwer. Da ich begonnen habe mich politisch zu engagieren, ist es mir ein Anliegen mehr über diese Volksgruppe zu erfahren und sie besser verstehen zu lernen. Vielleicht kann man ja etwas bewirken, nämlich die Türken dazu zu bewegen, aus ihren Ghettos heraus zu kommen und mit uns in einen Dialog zu treten.

Zunächst möchte ich aber etwas klar stellen: Am Anfang des Briefwechsels schrieben Sie, man habe den (einigen?) Muslimen einen Film mit einer sehr offenherzigen Sexszene gezeigt und einige sind in einer Sexshow gelandet. Dies wurde sozusagen als Normalfall hingestellt. Dagegen verwahre ich mich. Auch uns Deutschen ist öffentlicher Sex peinlich. Sexualkontakte sind Privatsache und gehören nicht in die Öffentlichkeit. Natürlich gibt es Menschen, die alle Hemmungen verloren haben, das ist allerdings nicht die Norm.

Sie fragen, welche Chancen ein Migrantenkind ohne Abschluss hat, ich sage es Ihnen: keine. Ein deutsches Kind ohne Abschluss allerdings auch nicht! Es stellt sich aber die Frage, warum hat das Migrantenkind denn keinen Abschluss? In deutschen Schulenklassen lernen alle Kinder dasselbe, warum verweigern sich viele Migrantenkinder? Weil die deutsche Gesellschaft ihnen "die Lebensgrundlage entzieht"? Das ist doch geradezu lächerlich. Nein, viele türkische (deutsche natürlich auch)Jugendliche haben einfach keine Lust, sich anzustrengen und werden unverständlicherweise auch nicht von ihren Eltern dazu angehalten, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu werden.