Umfrage: Verbundenheit arabischer Israelis mit Staat nimmt zu

Mansour Abbas ist einer der wohl einflussreichsten palästinensischen Politiker in der Knesset.
Mansour Abbas ist einer der wohl einflussreichsten palästinensischen Politiker in der Knesset. (Foto: Mahmoud Illean/AP/picture alliance)

Die Frage der Verbundenheit mit dem eigenen Staat ist oft kompliziert; gerade bei einem so diffizilen Gebilde wie Israel. Doch auch bei diesem Thema scheint der Nahost-Krieg nicht ohne Folgen zu bleiben.

Der Nahost-Krieg hat einer aktuellen Umfrage zufolge die Verbundenheit arabischer Israelis mit ihrem Staat gestärkt. Auf die Frage, ob sie sich "als Teil des Staates Israel und seiner Probleme" fühlten, antworteten etwa zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) mit Ja. Bei einer ähnlichen Befragung im Juni waren es 48 Prozent.

Die Volksgruppe der Drusen identifiziert sich laut der Erhebung des Israel Democracy Institute (IDI) zu 80 Prozent mit dem Staat, Christen zu 73 Prozent und Muslime zu 62 Prozent. Eine große Mehrheit der Befragten (86,5 Prozent) befürwortete die Beteiligung arabischer Israelis an zivilen Freiwilligeneinsätzen während des Krieges.

56 Prozent stimmten der Aussage zu, dass der Hamas-Angriff vom 7. Oktober nicht die Werte der arabischen Gesellschaft und des Islams widerspiegele. Bei Muslimen (53 Prozent) lag die Zahl niedriger als bei Christen (68 Prozent) und Drusen (69,5 Prozent).

Bei älteren Befragten war der Erhebung zufolge der Grad der Staatsnähe zu Israel höher als bei Jüngeren. Bei den über 55-Jährigen waren es 76 Prozent, bei den 18- bis 34-Jährigen 57 Prozent. Umfrageteilnehmer ohne höheren Bildungsabschluss fühlten sich tendenziell stärker mit Israel verbunden (75 Prozent) als Personen mit akademischer Ausbildung (54,5 Prozent).

Mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, dass sich ihre Beziehungen zu jüdischen Israelis seit Kriegsausbruch nicht verändert hätten. Allerdings sagten 54 Prozent der arabischen Israelis, dass sie sich bei Besorgungen in jüdischen Gemeinden nicht wohl fühlten, und 46 Prozent wollten dort lieber nicht Arabisch sprechen.

Auf die Frage, wer am meisten für den Schaden an der Zivilbevölkerung in Gaza verantwortlich sei, gaben 58 Prozent an, dass die Hamas und der Staat Israel die gleiche Verantwortung trügen. Jeweils rund 15 Prozent sahen die alleinige Verantwortung bei der Hamas oder bei den Israelis.(KNA)