Bericht zur Muslimfeindlichkeit soll wieder veröffentlicht werden

Islamfeindliche Demonstration 2017 in Köln
Islamfeindliche Demonstration 2017 in Köln (Foto: Caroline Seidel/picture alliance/dpa)

Berlin. Ein umstrittener Bericht zur Muslimfeindlichkeit soll nach einer Überarbeitung wieder auf die Webseite des Bundesinnenministeriums zurückkehren. Ein Ministeriumssprecher kündigte am Mittwoch in Berlin an, «dass der Bericht den Vorgaben des Oberverwaltungsgerichts entsprechend in Kürze erneut veröffentlicht werden soll».

Das Innenministerium hatte den Text nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (OVG) entfernt. In dem Bericht war dem Publizisten Henryk M. Broder vorgeworfen worden, Muslime in einem seiner Artikel pauschal «dämonisiert» zu haben. Dagegen hatte sich der Autor juristisch gewehrt, woraufhin das OVG entschied, dass das Ministerium die beanstandeten Passagen von seiner Homepage entfernen muss. 

Der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) war vom
Innenministerium nach dem rassistischen Anschlag von Hanau ins Leben gerufen worden und hatte im Juni des vergangenen Jahres seinen Abschlussbericht veröffentlicht. Darin kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass Feindlichkeit gegenüber Muslimen und dem Islam in Deutschland weit verbreitet sei. Einer Recherche vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) zufolge fühlten sich neben Broder allerdings auch andere namentlich genannten Autoren darin zu Unrecht in die Nähe von Muslimfeindlichkeit gerückt. (dpa)