Biden und Iraks Regierungschef al-Sudani beraten über Abzug von Anti-IS-Koalition

Anti-amerikanische Proteste zum Jahrestag der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden, Ghassem Soleimani, Bagdad, Januar 2021
Ungeliebte US-Präsenz: Am Jahrestag der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden, Ghassem Soleimani, in Bagdad, protestieren Iraker gegen die US-Truppen im Land, Januar 2021. (Foto: Thaier Al-Sudani/REUTERS)

Washington. US-Präsident Joe Biden und der irakische Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani haben in Washington über den Abzug der von den USA angeführten Militärkoalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus dem Irak beraten. Biden und al-Sudani erklärten nach dem Treffen am Montag, sie hätten über die "Entwicklung" der Koalition angesichts der in zehn Jahren erzielten "bedeutenden Fortschritte" gesprochen.

In den weiteren Verhandlungen werde es nun um Themen wie die anhaltende Bedrohung durch den IS, Bagdads Bedarf an Unterstützung und die Stärkung der irakischen Sicherheitskräfte gehen, teilten Biden und al-Sudani mit. Sie kündigten an, vor dem Hintergrund dieser Faktoren zu bestimmen, "wann und wie" die Mission der Anti-IS-Koalition im Irak enden könne.

Die von den USA angeführte Militärkoalition war 2014 gegründet worden, um den IS im Irak und in Syrien zurückzudrängen. Im Irak haben die USA im Rahmen der Koalition derzeit noch etwa 2500 Soldaten stationiert, in Nachbarland Syrien 900 weitere.

Biden und al-Sudani berieten im Weißen Haus auch über die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten nach dem iranischen Angriff auf Israel. Al-Sudani forderte alle Seiten zur "Zurückhaltung" auf, um eine "Ausweitung des Konfliktgebiets zu stoppen". (AFP)